3 Tipps für einen professionellen Umgang mit dem Redner*innenpult

 
Rede-Pult. Rhetorik Training.png
 

Redner*innenpulte erfreuen sich großer Beliebtheit, und das zu Recht. Auf ihnen kannst du Redemanuskripte und Stichwortzettel gut ablegen. Du musst sie dann nicht in der Hand halten und kannst freier gestikulieren.

Gleichzeitig hat ein Redner*innenpult eine Schutzfunktion. Es bildet eine kleine Barriere zwischen Rednerin und Publikum. Hinter einem Pult stehend, kannst du dich vor Angriffen, Desinteresse oder Zwischenrufen halbwegs sicher fühlen.

Ein Redner*innenpult vermittelt allein über seine äußere Form ein gewisses Maß an Sicherheit. Das kann ein unschätzbarer Vorteil sein, wenn du etwa von der Nervosität vor dem Sprechen geplagt wird.

Aber, und das ist ein großes Aber: Redner*innenpulte verdecken dich auch spätestens vom Bauch abwärts. Das kann zur Folge haben, dass du dich in deiner Gestik einschränken lässt und das Pult mehr zum Festhalten verwendest. Unter Umständen fällt die gesamte untere Hälfte des Körpers dann aus der Aufmerksamkeit raus. 

Das muss natürlich nicht passieren. Deswegen fokussiere dich beim Reden besonders auf Gestik, einen sicheren Stand und Blickkontakt. Hier meine 3 besten Tipps zum Umgang mit dem Redner*innenpult: 

1.    Das Redner*innenpult macht dich frei für lebendige Gestik.

Sieh das Pult nicht als eine Mauer zwischen dir und dem Publikum, sondern als zusätzliches Mittel, das dich unterstützt. Etwa, indem es dir deine Stichwortzettel 'abnimmt'. Es erfüllt damit in etwa die Funktion eines Notenständers für einen Musiker.

Wenn dein Stichwortzettel sicher abgelegt ist, kannst du deine Hände umso freier mitsprechen lassen. Das ist wichtig, gerade wenn das Publikum deine Hände hinter dem Pult nicht die ganze Zeit sieht.

Gestik hilft dir, deine Gedanken genauer zu formulieren und auch bei deinen Zuhörern steigt das Verständnis-Potential. Denn eine lebendige Gestik unterstützt Rednerin und Publikum gleichermaßen: beim Reden und beim Zuhören. Gestik macht deine Gedankenprozesse plastisch.

Widersteh unbedingt der Versuchung, dich am Pult festzuhalten. So würdest du die ‚Mauer‘ zwischen dir und dem Publikum nämlich zementieren.

 

2.    Steh sicher und ruhig hinter dem Redner*innenpult

Gerade hinter einem Redner*innenpult ist ein guter und sicherer Stand besonders wichtig. Achte darauf, ruhig und zentriert dazustehen.

Nun könntest du sagen: „Ist doch egal, durch das Pult sind meine Beine ja verdeckt.“

Redner_innenpult. Rhetorik Training.png

Ja, und gerade das ist das Gefährliche daran. Gerade weil der untere Teil des Körpers scheinbar den Augen des Publikums verborgen ist, fällt er auch aus der eigenen Aufmerksamkeit besonders leicht raus.

Das kann sich dann in besonderer Zappeligkeit äußern. Die durch Nervosität aufgestaute Energie will ja irgendwo hin, also schießt sie in die Beine. Da wechselst du dann ständig zwischen Stand- und Spielbein oder drehst den Fuß um den Absatz.

Das Publikum sieht das zwar nicht aktiv – passiv ist es aber trotzdem über den Gesamteindruck wahrnehmbar. Dem kannst du entgegenwirken, indem du dich darauf konzentrierst, einen förderlichen Stand einzunehmen, der dir sofort Sicherheit vermittelt.

 

3.    Achte darauf, Blickkontakt herzustellen

Wenn du hinter einem Redner*innenpult sprichst, kommt dem Blickkontakt zum Publikum eine besondere Bedeutung zu. Da dich deine Zuschauer*innen nur 'halb' sehen, brauchen sie ein umso intensiveres Zeichen, dass du sie siehst. 

Blickkontakt verringert sofort die Distanz und stellt sicher, dass du die Aufmerksamkeit deines Publikums bekommst - und sie auch behältst. 

Das ist besonders wichtig, weil das Redner*innenpult erst mal als optisch-materielle Barriere wirkt und einen Abstand herstellt. Den kannst du bewusst überbrücken, indem du deine Blicke ins Publikum schickst und so zeigst, dass du an einem wirklichen Kontakt interessiert bist.

 

Ein Redner*innenpult kann Sicherheit vermitteln und dir beim Umgang mit den Unterlagen und Notizen helfen. Damit du dadurch nicht mehr Distanz als nötig aufbaust, achte darauf, dass du umso bewusster die Barriere durch Körperausdruck, Stimme und eine zugewandte innere Haltung ‚überspringst‘.