5 weitere Tipps für wirkungsvollen Smalltalk

 
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Willkommen zum 2. Teil meiner Blogartikel-Serie zum Thema Smalltalk! Hier erfährst du weitere Tipps, damit du dich beim Smalltalk wohlfühlst (und damit sich auch deine Gesprächspartner:innen wohlfühlen und angenehm an dich erinnern) und was du rund um diese besondere soziale Situation beachten solltest.

Darum ging es im ersten Blogartikel rund um Smalltalk:

Im ersten Teil dieses Artikels, ‘Mit diesen Tipps wird Smalltalk entspannter und interessanter’, ging es bereits um diese Themen:

  1. Mach dir deine Ziele rund um Smalltalk klar.

Warum es wichtig ist, mit klaren Zielen in den Smalltalk zu starten – und wie sie dich durch das Gespräch ‚tragen‘.

2. Bereite deine Smalltalk-Kurzvorstellung vor.

Wie deine kurze Selbstvorstellung beim Smalltalk aufgebaut sein sollte, sodass danach alle Leute wissen, wer du bist, was du machst und wie ihnen das in Zukunft nutzen könnte.

3. Mach dir Gedanken rund um Gesprächsthemen und Fragen für interessanten Smalltalk.

Warum es sich lohnt, Gesprächsthemen und mögliche Fragen bereits vor dem Smalltalk vorzubereiten.

4. Finde im Smalltalk Gemeinsamkeiten heraus.

Wie du beim Smalltalk Gemeinsamkeiten herausfindest und warum das sehr nützlich für diese Art von Gespräch sein kann.

5. Hab ein paar gute Geschichten als Ass im Ärmel.

Welche Geschichten du beim Smalltalk als ‚Ass im Ärmel‘ haben solltest, um die Situation besonders kurzweilig zu gestalten.

 

Ich bin mir sicher, ein Klick zum Vorgänger-Artikel rund um Smalltalk lohnt sich für dich, wenn du ihn noch nicht kennst und hier eingestiegen bist. Und hier kommen 5 weitere Tipps in diesem 2. Blogartikel, die dir helfen werden, Smalltalk optimal für dich zu nutzen und insgesamt zu einer angenehmen und lohnenden sozialen Situation zu machen. Los geht’s:

 

6.    Mach dir Gedanken über deine Verabschiedung.

Ebenso wichtig, wie einen Smalltalk zu starten, ist es, ihn auch wieder zu beenden. Die Verabschiedung beim Smalltalk sollte in der Regel ebenso freundlich wie elegant sein. Es gibt verschiedene Strategien, um einen Smalltalk zu beenden. Welche jeweils passt, hängt sicher von deinem Befinden in der Situation und der anderen Person ab.

Ich schlage deswegen vor, die Verabschiedung beim Smalltalk jeweils situationsbedingt anzupassen. Es kann natürlich auch sein, dass du eine Lieblingsstrategie findest, um dich aus dem Smalltalk sanft zurückzuziehen.

Beende den Smalltalk mit einer Entschuldigung.

Eine Möglichkeit, den Smalltalk zu beenden, ist die gute alte Entschuldigung. „Entschuldigen Sie mich, ich …“ Vor oder nach der Entschuldigung führst du am besten noch einen Grund an, weswegen du die Unterhaltung an dieser Stelle beenden willst: Zum Beispiel, weil gerade eine andere Person in den Raum gekommen ist, mit der du dich auch unterhalten möchtest.

Nah an der Entschuldigung ist die Ausrede: Bei der Ausrede schiebst du einen Grund vor (es ist also nicht wirklich eine wichtige andere Person in den Raum gekommen, mit der du dich unterhalten willst – du behauptest es nur), um dich aus dem Smalltalk zurückzuziehen. Die Ausrede ist beim Smalltalk akzeptabel, weil es ein freundlicher Weg sein kann, um ‚getrennter Wege‘ zu gehen, ohne die andere Person vor den Kopf zu stoßen.

Wenn du beim Smalltalk unterbrechen musst …

Manchmal wirst du auch nicht drumrum kommen, die andere Person zu unterbrechen, um einen Smalltalk aufzulösen: Vor allem, wenn dich der:die Gesprächspartner:in gerade mit etwas ‚zuschwallt‘, was dich weder besonders interessiert, noch für das du weitere wertvolle Zeit aufwenden willst.

Um beim Smalltalk zu unterbrechen, warte einen Moment ab, in dem die andere Person eine kurze Pause macht (oder Luft holt). Hilfreich kann auch sein, wenn du dich vorher schon im Raum umgesehen hast und einen nächsten Punkt im Auge hast, den du nach der Verabschiedung ansteuern wirst.

Die Brücke zum nächsten Treffen schlagen

Natürlich wird es auch Situationen geben, in denen du dich einfach für den netten Austausch bedankst und schon mal die Brücke für ein weiteres Treffen baust. Das kann als Verabschiedung beim Smalltalk dann so klingen: „Vielen Dank für das Gespräch – ich habe mich sehr über den Austausch mit Ihnen gefreut. Wollen wir das bei Gelegenheit fortführen? (…) Auf Wiedersehen; bis bald.“

 

 7.    Hab deine Visitenkarte parat.

Wenn du den Smalltalk an anderer Stelle fortführen willst oder dein:e Gesprächspartner:in dich nach der Visitenkarte fragt, dann solltest du diese auch parat haben! Und wenn du tatsächlich keine Karte dabeihaben solltest, dann hab zumindest Zettel und Stift einstecken! Diese second-best-Alternative kann sich sogar zu einem Vorteil entwickeln, wenn du noch eine persönliche Botschaft hinzufügst. Allerdings wirkt eine Visitenkarte deutlich professioneller und deren routinierter Austausch verlängert die Verabschiedung auch nicht zusätzlich.

Was auf der Visitenkarte zu finden sein sollte:

Auf der Visitenkarte, die du beim Smalltalk überreichst, sollten mindestens deine wichtigsten Kontaktinformationen zu finden sein: dein Name, deine Funktion im Unternehmen, die Telefonnummer und die Mailadresse oder die Website. Das sind die Minimal-Standards rund um die Visitenkarte.

Weitere Informationen, die auf der Visitenkarte zu finden sein können, sind: die Adresse, das Logo, ein Werbeslogan. Hier ist zu bedenken, dass natürlich jede zusätzliche Information die Visitenkarte noch ein bisschen voller macht. Und Übersichtlichkeit ist auch in Punkto Visitenkarten Trumpf (und nicht nur rund um Stichwortzettel, bei denen ich das nicht müde werde, zu predigen).

Wenn du selbst (und nicht dein Unternehmen) für die Gestaltung und Erstellung deiner Visitenkarte verantwortlich bist, kannst du auf folgende Punkte achten: Die Visitenkarte sollte gut in der Hand liegen, fest sein und einen hochwertigen Eindruck machen.

Kannst du auf deiner Visitenkarte etwas notieren?

Es ist immer von Vorteil, wenn es möglich ist, auf der Visitenkarte zu schreiben: Dazu bewährt es sich, durchaus auch ‚Freiflächen‘ bei der Gestaltung einzuplanen. Denn stell dir folgende Situation vor: Du und die andere Person habt im Smalltalk über besondere Bücher geredet und du hast einen Buchtipp ausgesprochen, an dem deutliches Interesse gezeigt wurde.

Bei der Verabschiedung und beim Visitenkartenaustausch kannst du nun diesen Moment aus dem vorhergehenden Smalltalk aufgreifen und auf deiner Karte den Buchtitel vermerken. Damit hast du einen zusätzlichen ‚Erinnerungsanker‘ gesetzt: Wann immer der anderen Person später deine Visitenkarte in die Hände fallen wird, wird sie sich auch an diese Gesprächssituation und den Buchtipp erinnern – und eure Konversation gleich viel deutlicher vor Augen haben. Und auch für dich kann das bei zukünftigen Kontaktaufnahmen ein guter ‚Anknüpfungspunkt‘ sein.

 

8.    Geh strategisch gegen Dauerredner:innen beim Smalltalk vor.

Es gibt sie leider: Gesprächspartner:innen, die Smalltalk-Situationen mehr als Monolog begreifen, denn als wechselseitigen Austausch. Und nichts ist unangenehmer, als ungebeten mit einem Thema ‚zugeschwallt‘ zu werden, zumal beim Smalltalk. In diesem Falle gilt es abzuwägen: Ist hier irgendwas damit zu ‚gewinnen‘, wenn du in dieser Situation verbleibst? Wenn nicht, dann schnell raus hier. Und zwar so:

Du kannst die andere Person unterbrechen, dich verabschieden und zielstrebig zu einem anderen Ort abziehen. Dazu braucht es ein bisschen Mut und Entscheidungsfreude – und es lohnt sich!

Wie du eine Unterbrechung vorbereiten kannst

Um überhaupt zum ‚Unterbrechungsmoment‘ beim Smalltalk zu kommen, helfen dir folgende Sachen:

Fahre deine Zuhörsignale, die sogenannten Rezipienzsignale, komplett zurück. Also kein freundliches ‚Mhm‘ und ‚Ah ja‘-Sagen mehr, kein Kopfnicken. Meistens bewirkt schon ein deutliches Weniger der Zuhörzeichen, dass die andere Person ins Stocken gerät. Das ist deine Chance, um einzuhaken und dich aus dem Smalltalk zu verabschieden.

Wenn das Zurückfahren der Rezipienzsignale nicht ausreicht, dann reduziere auch den Blickkontakt. Das kann ebenso zu einer Irritation bei dem:der Dauerredner:in führen, wodurch du dich aus der Situation zurückziehen kannst.

Verändert sich das Gesprächsverhalten durch den Themenwechsel?

Natürlich kannst du auch das Thema wechseln oder versuchen, im Gespräch bestimmte Dinge zu hinterfragen – aber das wird in den meisten Fällen dazu führen, dass du noch länger bei dieser Person bleibst. Wenn sich durch Themenwechsel kein wirklicher Wandel im Gesprächsverhalten zeigt oder im Verhältnis der Redezeiten zueinander, dann heißt es wirklich: Unterbrechen – und weg da.

 

 9.    Das geht gar nicht: Vermeide diese No-Gos beim Smalltalk.

Im achten Punkt ging es darum, wie du strategisch beim Smalltalk gegen Dauerredner:innen vorgehst. Im neunten Punkt jetzt als erstes der Tipp: Vermeide es unbedingt, selbst durchgängig zu reden! Du willst ja nicht plötzlich deine Gesprächspartner:innen verlieren und dann allein mit dem Sektglas in der Hand dastehen … Es ist wichtig, ungefähr auf gleiche Redeanteile zu achten!

Ebenso sind es absolute No-Gos beim Smalltalk, wenn du nur von dir selbst redest und an der anderen Person kein wirkliches Interesse zeigst. Die andere Person bringt dir Interesse, Zuhörbereitsschaft und Wertschätzung entgegen - und genauso solltest du das auch zurückgeben.

Smalltalk-Situationen sind auch nicht der Rahmen, um dein Produkt oder deine Dienstleistungen zu verkaufen. Also erzähle gerne und auf interessante Weise, was du machst – aber versuche nicht, die andere Person als Kund:in zu gewinnen.

Alle wollen eine angenehme Zeit miteinander haben.

Nicht ehrlich gemeinte Komplimente, schlechtes Reden über andere oder negative Äußerungen sind ebenso unangebracht für Smalltalk-Situationen. Mach dir immer klar: Es geht darum, dass du selbst und die andere Person eine nette, angenehme Zeit miteinander habt. Tu nichts, wodurch sich die andere Person unangenehm berührt fühlen könnte. Es sollte also auch klar sein, dass rassistische, ordinäre oder sexistische Bemerkungen/ ‚Witze‘ absolut keinen Platz beim Smalltalk – und auch in keiner anderen Gesprächssituation – haben.

Achte darauf, dich selbst jeder neuen Person vorzustellen – und auch Leute miteinander bekannt zu machen, die einander noch nicht kennen. Smalltalk wird geführt, um soziale Interaktion zu befördern!

 

10.    Tritt beim Smalltalk selbstbewusst & sympathisch auf.

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Von den No-Gos beim Smalltalk zurück zu dem, wie es sein sollte: Ein selbstbewusstes und sympathisches Auftreten bringt dir beim Smalltalk viele Pluspunkte. Wenn es ums Auftreten geht, dann sind wir damit auch beim Thema Körpersprache.

Achte beim Smalltalk auf eine optimale, sichere Haltung – sowohl im Stehen als auch im Sitzen. Platziere dich so, dass genügend ‚Raum‘ um dich ist – also nicht in irgendeine Ecke oder hinter die Tür quetschen. Achte auf einen festen Händedruck bei Begrüßung und Verabschiedung (wenn wir einander nach Corona wieder die Hände geben …) und auf Blickkontakt während des Gesprächs.

Ein freundliches Lächeln bringt beim Smalltalk Sympathiepunkte.

Den oben erwähnten ‚Raum‘ um dich brauchst du auch, um beim Sprechen Gestik einsetzen zu können: Lass deine Hände im Gespräch locker ‚mitreden‘. So wirken deine Worte gleich verständlicher und du als Person wirkst zugänglicher. Ein freundliches Lächeln bringt zusätzliche Sympathiepunkte, wenn es ehrlich ist und nicht nur die Mundwinkel nach oben gehen: An einem ‚wirklichen‘ Lächeln ist immer auch die Augenpartie beteiligt.

Weiters achte darauf, dass du situationsangemessen gekleidet bist – und die Kleidung deine Rolle und dein Ziel beim Smalltalk optimal unterstützt und nach außen trägt.

 

10 Tipps für erfolgreichen Smalltalk: Welche probierst du bei nächster Gelegenheit aus?

In diesem und dem vorhergehenden Blogartikel habe ich insgesamt 10 Tipps rund um erfolgreichen Smalltalk mit dir geteilt. Probiere die Tipps aus, die sich für dich stimmig anfühlen und für deine ganz individuelle Situation Sinn machen.

Ich sage immer: Du brauchst nicht alle Tipps umzusetzen, überhaupt nicht! Wenn du nur an einer Stellschraube drehst, dann wird sich schon einiges ändern und manchmal zieht das Ganze dann einen richtigen Domino-Effekt nach sich! Also durch die eine Sache, die du rund um Smalltalk für dich veränderst, werden plötzlich auch andere Dinge einen neuen Fokus bekommen, wirst du dich vielleicht anders fühlen mit bestimmten Aspekten oder dich anders verhalten.

Jede Veränderung rund um Smalltalk ist also gut und lohnenswert! Probiere es einfach aus – und hab viel Freude dabei! Auf richtig gute ‚kleine Gespräche‘!