Hier stehst du beim Reden im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit

 
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Der Raum, in dem du deine Rede, Präsentation oder deinen Vortrag hältst, ist deine Bühne. Egal, wie groß oder wie klein er ist.

Egal, ob 5 Gesichter dich erwartungsvoll anblicken, oder du vor 200 Menschen stehst. Ob es sich um eine richtige Bühne handelt, oder um den kleinen Flecken zwischen Wand und der vordersten Tischkante. 

 

Der Raum ist dein Rahmen und dein Partner.

Dieser Raum ist dein Partner und ein aktiver Mitspieler. Er ist der Rahmen, in dem du dich in Szene setzt. Er will mit dir gemeinsam wirken – oder lädt mindestens dazu ein, dass du in ihm zu deiner größtmöglichen Wirkung kommst.

Jeder Raum hat bestimmte Punkte, von denen aus du besonders gut 'senden' kannst. Damit meine ich, dass du an diesen Orten optimal wahrgenommen wirst und deine Inhalte ankommen.

Natürlich kann der beste 'Sendeplatz' je nach Situation auch variieren. Doch darum geht es ja gerade: dass du rausfindest, was dich jeweils optimal unterstützt. 

Wenn du dich als Person präsentieren willst oder wenn es darum geht, Informationen verständlich zu vermitteln, bietet sich der statische Mittelpunkt an.

 

Hier stehst du im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Der statische Mittelpunkt bezeichnet die Mitte der Bühne. Es ist der Punkt, an dem die Raumdiagonalen zusammentreffen. Hier stehst du im Zentrum: nach links und rechts, nach vorne und nach hinten ist im Verhältnis jeweils gleich viel Platz.

Ein kraftvoller Ort – und zugleich hat er, wie der Name schon sagt, etwas Statisches an sich. Hier ziehst du auf jeden Fall die volle Aufmerksamkeit deines Publikums auf dich.

Alles, was sich hinter dem statischen Mittelpunkt befindet, wird kaum noch wahrgenommen. Dahinter liegt das sogenannte „Ende der Aufmerksamkeit“. Das bedeutet, dass der rückwärtige Raum quasi aus der Wahrnehmung des Publikums verschwindet. Alles konzentriert sich auf die Mitte.

 

Was du im Mittelpunkt zu spüren bekommst

Das kann sehr reizvoll sein und ist gleichzeitig eine besondere Herausforderung. Denn an dieser Position sind eventuelle negative Energien des Publikums schwer auszuhalten. Du bekommst sie ja auch ziemlich frontal ab. Desinteresse oder Widerstand sind hier besonders deutlich spürbar.

Wenn jedoch das Publikum wohlgesonnen ist und alles gut klappt, bekommst du hier natürlich auch alle positiven Energien sehr deutlich zu spüren.

Das kann weiter beflügeln und dafür sorgen, dass du ein richtiges Hochgefühl spürst und auf den freundlichen Wellen ‚surfen‘ kannst.

Im statischen Mittelpunkt des Raumes stehst du also direkt im Fokus der Aufmerksamkeit deines Publikums. Damit du das auch genießen kannst, achte besonders auf 3 Dinge: 

 

1.    Tu alles, damit dich beim Halten deiner Rede sicher fühlst. 

Wie oben schon erwähnt, sind im statischen Mittelpunkt jedwede Energieströme deutlich spürbar. Damit dich das nicht aus der Fassung bringt, tu alles dafür, dass du dich sicher fühlst. Sprich deinen Vortrag oder deine Rede vorher durch, achte auf deine Atmung und geh sorgsam mit deiner Nervosität um.

2.    Sei wirklich von deiner Mission und deinen Inhalten überzeugt. 

Der statische Mittelpunkt hält kein ‚irgendwie‘ aus. Wenn du hier stehst, musst du von deinen Inhalten überzeugt sein. Du solltest dir klar machen, warum und wofür du sprichst, was du erreichen willst und inwiefern das wichtig ist.

Hier geht es um Fragen der inneren Haltung. Und wenn die stimmt, dann ist der statische Mittelpunkt der ideale Ort, um sie zum Ausdruck zu bringen. Vergegenwärtige dir: wie innen, so außen.

 
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3.    Achte auf einen guten Stand. 

Im Fokus der Aufmerksamkeit fällt alles ins Auge – und dringt dann mehr oder weniger ins Bewusstsein des Publikums. Das bedeutet, dass ein zappelnder Fuß oder ein permanenter Wechsel zwischen Stand- und Spielbein natürlich auch eine Botschaft aussenden. Die ist nur nicht so hilfreich für dein Gesamt-Ziel. Hier habe ich noch mehr über einen sicheren Stand und die Wahl des richtigen Schuhwerks beim Reden geschrieben. 

Achte darauf, dass du im statischen Mittelpunkt besonders sicher stehst. Mit beiden Beinen fest auf dem Boden, etwa in Schulterbreite und weich in den Knien. So lenkt nichts von deiner Performance ab und gleichzeitig verkörperst du, was die Wahl des Ortes schon vorgibt: Ich gehöre genau hier hin.  

 

Der Mittelpunkt: Ein herausfordernder und dankbarer Ort

Der Mittelpunkt des Raumes, der Bühne und der Aufmerksamkeit ist ein ebenso herausfordernder wie dankbarer Ort. Wenn du dich traust, ihn für dich zu nutzen und ein paar Kleinigkeiten beachtest, wird er dich wirkungsvoll im Gedächtnis des Publikums verankern und schneller zu deinem Ziel bringen.