2 Vorbereitungsphasen für deinen Redeerfolg

 
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Am Ende deiner Vorbereitungen stehst du vor deinem Publikum, deinen Zuhörerinnen und Zuhörern. Quasi an einem neuen Anfang. 

Vielleicht bist du aus der ersten Reihe aufgestanden und für deinen Vortrag auf die Bühne gestiegen. Oder du bist mit einem beherzten Schritt aus dem Off ins Rampenlicht getreten, um deine Business-Idee vor begeisterten Menschen zu präsentieren. Du betrittst den Konferenzraum, wo dir deine Kolleg*innen nun gespannt gegenüber sitzen. Vielleicht triffst du dich auch einfach mit einer wichtigen Netzwerkpartnerin. 

Nun wirst du gleich anfangen zu sprechen. Deine Ideen und Inhalte in die Welt hinaustragen. Mit anderen Leuten das teilen, womit du dich selbst schon so lange beschäftigt hast. Jetzt wirst du deine Stimme erheben und deine Worte werden zu Gedanken in den Köpfen anderer Menschen...

All das ist nicht plötzlich passiert. Bis dahin hast du einen Schritt nach dem nächsten gemacht. Du hast eine innere und äußere Entwicklung durchlaufen, die dich zu dieser Rede, zu dieser Präsentation geführt hat.

Bevor du vor deine Zuhörer*innen trittst, durchläufst du (mindestens) zwei andere, wichtige Phasen. Du entscheidest, wie bewusst du das tun möchtest.

Diese beiden Phasen finden nicht im Scheinwerferlicht statt. Aber sie erleichtern ‚den Schritt auf die Bühne‘ sehr. Wo auch immer deine Bühne jeweils sein mag.

Es sind die beiden Vorbereitungs-Phasen des Planens und Probens. Sie verleihen dir Kraft und Struktur für dein wirkungsvolles Sprechen. 

1. Phase: Planen und Strukturieren. 
Vor dem Reden klärst du dein Warum! 

Die erste Phase dient der Vorbereitung und findet meist am Tisch statt. Hier klärst du dein Warum und deine innere Haltung. Du trägst alle wichtigen Informationen zusammen und schaffst dir eine Struktur für deine Rede oder Präsentation.

Die wichtigste Frage ist immer: was willst du deinen Zuhörerinnen erzählen? Und warum ist gerade das dein Thema?

Vielleicht hast du die Antwort nicht mit einem Fingerschnippen parat. Tatsächlich ist die Frage nach dem Warum nicht immer so leicht zu klären. Denn du bist aufgefordert, dazu tief in dich hineinzuhorchen.   

Die Antwort darauf liegt immer in dir selbst. In deiner Sichtweise auf die Welt und in deiner eigenen Wahrnehmung. Wenn du eine Antwort in dir spürst, kannst du dich daran wie an einer Leitplanke entlang bewegen.

Das Warum bestimmt auch deine sprecherische Haltung. Und letztendlich hängen damit auch die Auswahl der Informationen und die Ansprache deines Publikums zusammen.

Wenn du während der Rede-Vorbereitung die Orientierung verlierst, kannst du dich mit einer kurzen Erinnerung an dein Warum wieder neu ausrichten. Geh in Ruhe durch diesen Prozess: Je fokussierter du bist, desto mehr wirst du eine klare Sprache finden für das, was dich umtreibt.

Jede Rede und jede andere Art von Inszenierung durchlaufen solch einen ersten Prozess der Vorbereitung. Es ist die ‚unsichtbarste‘ Phase. Sie findet statt, bevor das erste Wort laut ausgesprochen wird und sich die innere Haltung im Körper ausdrückt. Nimm dir Zeit dafür.

 

2. Phase: Proben.
Aktive Rede-Vorbereitung in Farbe und 3D! 

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Wenn du die Vorbereitung für deine Rede oder Präsentation am Tisch abgeschlossen hast, beginnt die zweite Phase. Jetzt wird aktiv geprobt!

Bitte überspring diesen Teil des Prozesses nicht! Wenn du dir Zeit für eine Probe vor deiner Präsentation nimmst, kannst du viel Neues herausfinden.

Du wirst eine aktive Sprache finden für all die Ideen, Haltungen und Gedanken, die du bis jetzt nur in deinem Kopf bewegt hast. Du wirst dich selbst hören und fühlen. Du kannst erforschen, wie sich dein Körper zu deinem Rede-Text verhält. Wie nur du deine Gedanken aussprichst.

Natürlich kann das am Anfang befremdlich sein, wenn du dich ganz allein in deinem Raum aufbaust und zu reden anfängst. Aber du bekommst dadurch Informationen über deinen Vortrag und dein Sprechen, die du durchs stumme Lesen nie angezapft hättest.

 

Bring auf den Punkt, worum es dir geht – aber nicht punktuell …

Durch diese Probe vor dem Reden kannst du ‚auf den Punkt bringen‘, worum es dir geht. Wenn du dann später wirklich vor dein Publikum trittst, wird dich deine Probe sicherer gemacht haben.

Wahrscheinlich wird sich dein Lampenfieber nur schwach äußern. Du hast eine wirkliche Erfahrung gemacht und weißt bereits, wie dein Vortrag läuft.  

Vor Publikum reden und präsentieren ist keine Leistung, die punktuell erbracht wird. Es ist das sichtbare Endresultat einer Entwicklung, die lange vor dem eigentlichen Ereignis begonnen hat. Auf jeder Ebene.

 

Du bereitest dich Tag für Tag vor.

Beim Reden auf der Bühne und beim Präsentieren vor Publikum begeistern uns Persönlichkeiten. Es sind Menschen, die sich auf produktive Weise mit sich selbst auseinandersetzen. Sie haben eine Haltung zur Welt und begegnen den Herausforderungen des Lebens einem Prozess des Wachsens und Werdens.

Auch du sammelst beständig deine Beweggründe, deine Geschichten, Informationen und Warums. An jedem einzelnen Tag.

Und wenn der Moment gekommen ist, trittst du raus vor deine Zuhörer*innen.  Nimmst dir deine Bühne. Egal, wo sie ist - und ob es wirklich eine Bühne ist. Wirkung entsteht in jedem Raum, den du dir nimmst. 

Manchmal wirst du dich aus der letzten Reihe aufs Podium boxen. Manchmal wirst du auf Händen über die Menge nach vorne gehoben. Oder du entscheidest dich, im Meeting jetzt was zu sagen. Und immer liegt davor eine persönliche Entwicklung, die dich zu genau diesem Punkt hingeführt hat.