Wie du eine Informationsrede aufbaust: Anleitung

 
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In diesem Artikel zeige ich dir, was eine gute Informationsrede ausmacht und wie sie aufgebaut wird. Mit diesem Leitfaden kannst du jede Art von informativer Rede strukturieren und auf dein jeweiliges Publikum hin ausrichten.

Alternative Bezeichnungen für die Informationsrede sind Präsentation, Sachvortrag, Referat oder Report. Egal, wie du es nennst: immer steht die Vermittlung von Daten und Fakten im Vordergrund.

Im Unterschied dazu möchtest du z.B. mit einer Überzeugungsrede die Handlungen deines Publikums verändern. Hier findest du eine Anleitung, wie du Überzeugungsreden strukturierst

Zurück zum Aufbau einer Informationsrede: Mit dieser Form der Rede veränderst du die Informationen deines Publikums. Oft sind einige Elemente deiner informativen Rede oder Präsentation dem Publikum schon bekannt und du ergänzt den jeweiligen Wissensstand um neue Punkte.

 

3 Punkte, die eine gute Präsentation ausmachen

 

1.     Sie erweckt die Daten und Fakten zum Leben.

Dadurch schafft die Präsentation wirkliche Einblicke in das jeweilige Thema. Die Fakten sollten dabei leicht zu behalten sein.

Oft wird bei dieser Rede-Form über aktuelle Informationen berichtet, wie z.B. eine vorliegende Sachlage oder auch ein bevorstehendes Ereignis. Daraus ergeben sich je nach Anlass praktische Konsequenzen für die Zuhörer*innen. 

 

2.     Die Präsentation bindet das Publikum mit ein und spricht die Zuhörer*innen direkt an.

Sie hat im Blick, wo sie stehen und stellt dadurch sicher, dass die Informationen ihnen wichtig werden. Sicherlich steht die Vermittlung von Fakten im Vordergrund. Trotzdem solltest du deine Rede auf dein Publikum ausrichten.

Frag dich, was deine Zuhörer*innen bereits über dein Thema wissen. Wichtig ist auch, welche Reaktionen oder Emotionen die von dir vermittelten Informationen auslösen könnten.

 

3.     Die Rednerin trennt zwischen der Darstellung der Fakten und der eigenen Bewertung.

Im Fall einer Sportsendung wärst du die Kommentatorin, und nicht die Cheerleaderin. Du darfst leidenschaftlich sein, aber nicht parteiisch.

Bewertungen werden vom Publikum mit Skepsis wahrgenommen. Wenn die Zuhörer*innen merken, dass du voreingenommen bist, werden sie wahrscheinlicher mit Widerstand oder Verärgerung reagieren.

So strukturierst du deinen Sachvortrag, deine Präsentation, dein Referat

Natürlich sind jedes Thema und jede Redesituation unterschiedlich. Deswegen wirst du deine Gliederungen individuell daraufhin ausrichten. Trotzdem gibt es allgemeine Grundsätze zur Strukturierung deiner Präsentation, nach denen du dich orientieren kannst.

 

1.     Benenne dein Thema, mach seine Bedeutung klar und stell dich vor.

Deine Hörer*innen müssen gleich zu Rede-Beginn wissen, worum es geht. Nur dann können sie die folgenden Informationen wirklich aufnehmen. Natürlich wollen sie auch wissen, warum sich das Zuhören für sie lohnt. Umreiße also mit den ersten Sätzen dein Thema und stell seine besondere Bedeutung heraus.

Schon am Anfang wird das Wichtigste zusammengefasst. Dieser erste Punkt beantwortet mindestens eine der 6 W-Fragen (Wer, Wo, Was, Wann, Wie, Warum).

Für den Beginn einer Präsentation eignen sich Beantwortungen der Fragen WER und WAS oder auch WARUM sehr gut.

Oft macht es auch Sinn, wenn du dich in diesem ersten Teil der Präsentation kurz selbst vorstellst. Das ist vor allem wichtig, wenn du deinem Publikum noch unbekannt bist. So kannst du auch klarmachen, warum du ‚geeignet‘ bist, über dein Thema zu reden.

 

2.      Gib deinen Hörer*innen einen kurzen Überblick der Präsentation und nimm sie ernst.

Du möchtest, dass deine Hörer*innen die von dir präsentierten Fakten leicht behalten. Gib ihnen im zweiten Schritt einen kurzen Überblick darüber, welche Inhalte sie in deiner Präsentation erwarten. Gleichzeitig weckst du so Interesse für die weiteren Details.

Spätestens hier solltest du auch auf die Relevanz deines Themas für deine Zuhörer*innen eingehen. Sicher hast du dich im Vorfeld bereits mit der Perspektive deines Publikums beschäftigt. So kannst du nun mögliche Sorgen, Befürchtungen oder Einwände deiner Zielgruppe thematisieren.

Dadurch holst du deine Zuhörer*innen ab und kannst sie auf die Reise mitnehmen.

 

3.      Bring deine Zuhörer*innen mit deiner Präsentation auf den aktuellen Stand.

Bevor du mit den weiteren Informationen in die Tiefe gehst, präsentierst du im dritten Schritt kurz und übersichtlich die wesentlichen Informationen zum Thema. Damit nimmst du eine weitere Vorstrukturierung deiner Präsentation vor.

An diesem Punkt deiner Informationsrede kannst du auch begründen, warum du dich auf bestimmte Aspekte deines Themas beschränkst oder Informationen ausklammerst.

Deine Schwerpunkte werden hier grob gegliedert und in verständlicher Form präsentiert. Natürlich bietet sich dafür auch eine Visualisierung an.

Orientiere dich an den weiteren W-Fragen und beantworte die wichtigsten Punkte, zB.: Wo? Wann? Wie lange? Wozu? Womit?

Nach diesem 3. Struktur-Punkt deiner Präsentation sollte dein Publikum gut vorinformiert sein. Es hat bis hierhin einen Überblick bekommen, worum es dir geht und was sie erwartet.

Wie, jetzt sind wir schon beim 3. Punkt und es geht noch immer um Vorinformationen? Ja - anders als du, müssen sich deine Zuhörer*innen erst auf dein Thema einstellen und Schritt-für-Schritt herangeführt werden.

Gib ihnen Zeit, sich auf deine Inhalte einzulassen und serviere sie ihnen in kleinen, gut strukturierten Portionen. Schließlich willst du ja, dass dir alle folgen können. 

 

4.      Präsentiere die Hintergrundinformationen und führe durch die Details.

Die Basis deiner Informationsrede ist jetzt (endlich!) klar. Jetzt kannst du in die Details einsteigen, weitere Hintergründe erläutern und die Informationslage für alle vertiefen.

Es gibt keine genauen Regeln, wie du diese weiteren Informationen für dein Publikum gliederst. Achte jedoch darauf, dass du die verschiedenen Teile deiner Präsentation deutlich voneinander absetzt.

Günstig ist es, wenn du jeden Redeteil mit einer kurzen Zusammenfassung abschließt. So kannst du den darauf folgenden Teil wieder deutlich beginnen.

Du merkst, auch hierbei geht es um Struktur. Du ‚führst‘ deine Zuhörer*innen durch Informationswelten, die sie bisher noch nicht kannten.

Da hilft es, wenn du ihnen deutlich den Weg weist und ihnen immer wieder einen Überblick gibst, wo ihr jetzt miteinander steht. Weise auf den nächsten Agenda-Punkt hin, stell eine Frage oder füge eine ‚Zwischenüberschrift‘ deutlich in deine Ausführungen ein.

 

5.      Trage deine Ergebnisse prägnant zusammen und beende deinen Vortrag zügig.

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Gib am Ende einer Präsentation noch eine abschließende Zusammenfassung deiner wichtigsten Punkte. Jetzt kannst du auch einen Ausblick wagen über weitere Planungen oder mögliche Konsequenzen.

Sicher ist dir wichtig, dass deine Hörer*innen die wesentlichsten Gedanken behalten: kündige also diesen abschließenden Teil der Präsentation deutlich an. Etwa mit den Worten: ‚Zum Schluss…‘ oder ‚Am Ende meiner Ausführungen…‘.

So bekommst du am Ende deiner Präsentation noch einmal die volle Aufmerksamkeit deines Publikums. Allerdings solltest danach dann wirklich schnell zum Schluss finden.

An diesem Punkt deines Vortrags kannst du auch zu einer anschließenden Diskussion überleiten oder auf noch unbeantwortete Fragen hinweisen. Eventuell ist am Schluss deiner Informationsrede auch Platz für eine eigene Stellungnahme oder deine Bewertung der Fakten. Das kommt natürlich sehr darauf an, worüber du redest und ob solch eine Wertung gefragt ist.

 

Engagement und eigenes Interesse prägen deine Informationsrede entscheidend mit.

Mit einer Informationsrede, oder auch: Präsentation, Sachvortrag, Report, Referat, veränderst du die Informationslage deines Publikums. Verständlichkeit, Aufbau und Struktur deiner Informationsrede spielen bei dieser Form eine besonders große Rolle: die Fakten sollten leicht zu behalten sein und einen wirklichen Einblick vermitteln.

Natürlich ist deine eigene Haltung, die deinem Reden zugrunde liegt, entscheidend: dein Engagement und ehrliches Interesse übertragen sich auf das Publikum.

Spannend wird es für deine Zuhörer*innen, wenn sie zwischen all den Informationen Verbindungen sehen, die sie vorher nicht wahrnehmen konnten. Wenn sie durch deine Präsentation etwas verstehen, über das sie vorher noch nie nachgedacht haben. Dann hast du wirklich was verändert.