So wird dein Herzensthema ein überzeugender Vortrag

 
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Wir alle haben Themen, die uns am Herzen liegen und über die wir gerne sprechen. Weil sie etwas in uns berühren, uns begeistern und bewegen. Ich nenne sie: Herzensthemen.

Das sind Themenbereiche, in denen du dich gut auskennst, mit denen du dich viel beschäftigst und zu denen du außerdem eine emotionale Beziehung hast. Eben Themen, die dein Herz zum Hüpfen bringen, für die du dich engagierst oder die dich begeistern. 

Wenn du zu solch einem Thema zu reden anfängst, hörst du sicher so bald nicht mehr damit auf, oder? Vielleicht ist das bei dir dein eigenes Business, ein bestimmtes Produkt, die Beziehung zwischen Menschen oder eine Tätigkeit, die dich mit Sinn erfüllt. Oder das Bedürfnis, eine bessere Welt zu gestalten. Es gibt so viele Herzensthemen, wie es Menschen gibt: mögen alle die ihren finden.

 

Sprechend können wir die Welt verändern…

Ich gerate so richtig in Fahrt, wenn ich darüber spreche, wie sich mehr Frauen* mit ihrer Expertise zeigen können. Denn: ich will mehr Frauen gestalten sehen. Weil ich davon überzeugt bin, dass die Welt dann eine andere sein könnte.

Deswegen beschäftige ich mich mit dem Sprechen von Frauen in der Öffentlichkeit und auf den unterschiedlichsten beruflichen Bühnen: mit Rhetorik für Frauen*. Ich mache sie und dich fit fürs Sprechen vor Publikum: durch anwendbare Rhetorik-Tipps, Körperausdruck, starke Stimme, klare innere Haltung und Bewusstsein. 

Ich sehe immer wieder: an Erfahrung, Wissen und eben auch an Herzensthemen mangelt es nicht. Doch allzu oft lassen sich Frauen* durch erlernte Muster, Selbstzweifel oder destruktive Glaubenssätze  davon zurückhalten, das Mikro oder einfach das Wort zu ergreifen.

Dadurch geht viel Potential verloren. Weil viele Geschichten nicht erzählt und wichtige Ideen nicht mitgeteilt werden. 

Das will ich verändern: ich will deine Stimme hören. Ob Netzwerktreffen, Meetingtisch, Bühne oder Konferenz – ich zeige dir, wie du dich vor Publikum sichtbar machst und zu deinen Themen gehört wirst.

Deswegen gebe dir in diesem Artikel 5 Tipps, wie aus deinem Herzensthema ein Vortrag wird und wie du überzeugend vor Leuten sprichst. 

 

Wenn du sie überzeugst, kommen die Menschen auf deine Seite.

Dabei ist mir ein Wort besonders wichtig: überzeugend. Denn natürlich willst du etwas erreichen, wenn du sprechend vor Leute trittst.

Vielleicht möchtest du deine Dienstleistung verkaufen. Deine Zuhörer*innen zu einer bestimmten Handlung anregen. Ihnen ein Mehr an Wissen vermitteln. Eine Veränderung in Kopf und Herz auf den Weg bringen.

In jedem einzelnen Fall bedeutet Überzeugen: du holst Menschen, die sich vorher wahrscheinlich wenig oder gar nicht mit deinem Thema beschäftigt haben, sprechend auf deine Seite. Du bewirkst eine Veränderung. Du sorgst mit deinem Reden dafür, dass sich die Personen aus deinem Publikum ‚bewegen‘: sie nehmen dein Thema auf und vielleicht sogar deine Sichtweise an.

 

Wahrnehmen, Zuhören und Verstehen liegen vor dem Überzeugen. 

Du überzeugst, wenn sich deine Zuhörer*innen von dir verstanden fühlen. Wenn du jemanden überzeugen willst, musst du einen Schritt auf die zuhörende Person zugehen. Sie wahrnehmen, ihr zuhören und sie verstehen.

Eine überzeugte Person kommt freiwillig auf deine Seite: weil du ihr eine Lösung anbietest, sie deinen Informationen Glauben schenkt oder sie sich mit deinen Ansichten identifizieren kann.

Dein Engagement wirkt als Überzeugungs-Magnet.

Und an dem Punkt kommt wieder das Herzensthema ins Spiel: denn wenn dir etwas besonders wichtig ist, dann wirst du auch in einer bestimmten Haltung darüber sprechen. Eben engagiert, begeistert und kraftvoll. Dann wirst du deine Zuhörer*innen mit Leichtigkeit überzeugen und auf deine Seite ziehen können.

Das hat einen ganz einfachen Grund: jeder Vortrag besteht im Prinzip nur aus 3 Elementen. Wenn du Klarheit über jedes dieser Elemente hast und sie in Einklang bringst, kannst du engagiert sprechen und überzeugen.

 

1. Das erste Element ist deine Idee/ dein Anliegen.

Sprich: Dein Herzensthema. Je besser du dich darin auskennst und je klarer dir seine Relevanz ist, desto besser. Denn dann hast du genügend Material und damit ‚Futter‘, um fundiert und spannend zu sprechen.

 

2. Das zweite Element bist du selbst. 

Hier geht es um deine Geschichte, um deine Motivation und deine Haltungen. Du hast deinem Publikum etwas mitzuteilen. Dafür stehst du mit deiner Persönlichkeit, deiner Stimme und deinem Körperausdruck ein. Du bringst das Engagement in den Vortrag. Es gibt nämlich sicher einen ganz bestimmten Grund, warum dir dein Thema so am Herzen liegt. Du hast eine persönliche Verbindung dazu: mach sie durch dein Sprechen klar. 

 

3. Das dritte Element eines überzeugenden Vortrags ist das Publikum. 

Deine Zuhörer*innen: diese vielen Individuen, die zwar gesammelt vor dir sitzen, aber dennoch in ihrer Einzigartigkeit gesehen und berührt werden wollen. Sie wollen von dir wissen, warum sie dir zuhören und dir Glauben schenken sollen.

Durch meine folgenden Tipps kommst du besonders leicht in Beziehung zu diesen 3 Elementen bei deinem Vortrag. Sie sind an jeder Stelle der Vorbereitung und des Vortragens wichtig: auf dass du mit Leichtigkeit überzeugst und dein Herzensthema sprechend in die Welt trägst.

 

1. Mach dir deine besondere Beziehung zu deinem Herzensthema klar.

Selbst, wenn es dir ganz selbstverständlich vorkommt: mach dir als Ausgangspunkt für deinen Vortrag ganz deutlich deine Beziehung zu deinem Thema klar. Warum liegt es dir so sehr am Herzen? Warum ist es so wichtig, dass deine Zuhörer*innen mit diesem Thema vertraut werden?

Vielleicht gibt es eine bestimmte Geschichte als Ausgangspunkt, die du erzählen könntest oder in der alle deine Ansichten zum Thema zusammenlaufen. An welchem Punkt deines Lebens hat dich dein Herzensthema berührt und wodurch ist das passiert?

Solche Geschichten sind immer ein besonders guter Ausgangspunkt für einen Vortrag. Außerdem bleiben sie im Gedächtnis. Wenn du eine Geschichte erzählst, entstehen bei deinen Zuhörer*innen Bilder im Kopf. Ein innerer Film läuft ab: und der ist deutlich leichter im Gedächtnis zu behalten, als trockene Daten und Fakten.

Trau dich, eine persönliche Geschichte zu erzählen. Weder lenkt das vom Thema ab, noch musst du fürchten, dich dadurch zu sehr in den Mittelpunkt zu setzen. Vielmehr schaffst du auf entspannte Art eine Verbindung zwischen dir und deinem Thema, die für dein Publikum greifbar wird. Das wirkt sich direkt auf deine Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft aus.  

 

2. Nimm dein Publikum in den Blick: Wer sitzt da vor dir?

Für die Dauer deines Vortrags sprichst du vor einer bunten Mischung von Individuen. Versuch, dir diese Menschen genau vorzustellen. Vielleicht kommen sie alle von einem ähnlichen beruflichen Hintergrund oder es verbindet sie das Interesse an einem Thema oder ein gemeinsames Bedürfnis. Finde heraus, welche Elemente dein Publikum miteinander und auch mit dir verbinden

Mit welchen Fragen, mit welchen Problemen sitzen sie bei deinem Vortrag vor dir? Wieviel Vorwissen haben sie und warum hören sie sich deine Ausführungen an? In welche Untergruppen teilt sich dein Publikum möglicherweise?

Je genauer du dich im Vorfeld mit deinen Zuhörer*innen beschäftigst, desto besser holst du sie mit deinen Worten ab und stellst eine Verbindung zu ihnen her. Bei einem Vortrag überträgt sich die Stimmung von einzelnen Leuten aus dem Publikum sehr stark auf andere: es liegt also in deinem Interesse, möglichst viele zu begeistern und einzubinden.

Im Netz klicken wir Seiten weg, wenn sie uns nicht interessieren. Bei einem Vortrag sind die Personen im Publikum über eine bestimmte Zeitspanne, auf die sie selbst keinen Einfluss haben, mit der redenden Person konfrontiert.

Mach es dir zur Aufgabe, so viele Zuhörer*innen wie möglich mit ihrer Aufmerksamkeit bei dir zu behalten. Das wirkt sich positiv auf deinen Vortrag und auf die Stimmung im Publikum aus.

 

3. Bereite dich super vor: Am Schreibtisch und im Raum.

Ja, die beiden vorhergehenden Punkte gehören natürlich auch zur Vorbereitung und sind jeder für sich superwichtig. Doch jetzt geht's zum nächsten Schritt: der Ausarbeitung deines Vortrags.  Am besten mit Stichworten, doch präzise strukturiert.

Wortwörtlich solltest du nur Anfang und Ende deines Vortrags festlegen. Denn ein abgelesener Vortrag verhindert meist, dass du eine wirkliche Beziehung zu deinem Publikum aufbauen kannst. Also: erarbeite dir eine übersichtliche Stichwort-Struktur, die Sinn für dich macht und in der du dich leicht zurechtfindest.

Wenn du die Vorbereitung am Tisch abgeschlossen hast und dir deine Stichworte auf Karteikarten (am besten A5, glatt) notiert hast, geht’s zum nächsten Schritt: probe deinen Vortrag. Nicht einfach leise vor dich hinmurmeln. Nein. Stell dich mitten im Raum hin und sprich deinen Vortrag laut durch. Achte darauf, deutlich zu sprechen und Pausen zu machen.

Nur wenn du deinen Vortrag vorab probst, bekommst du wirklich ein Gefühl dafür, wie er sich anhört. Du erfährst, wie sich dein Körper anfühlt und merkst, wo dir Übergänge noch nicht ganz klar sind.

Dann kannst du noch Anpassungen vornehmen. Je sicherer und vertrauter du mit deinem Vortrag bist, desto weniger befällt dich später die Nervosität. Desto engagierter und überzeugender sprichst du.  Du kannst dabei nur gewinnen: so kommen dir alle Infos zu deinem Herzensthema leichter über die Lippen und später in die Welt.

 

4. Nimm dir Zeit.

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Wenn’s ernst wird und dein Vortrag direkt bevorsteht, wirst du wahrscheinlich auch bei bester Vorbereitung etwas nervös sein. Das ist gut und darf sein: das Lampenfieber aktiviert dich und zeigt dir, dass dir dein Vortrag wichtig ist. Du willst vor deinem Publikum ankommen. Das ist die beste Voraussetzung dafür, dass du auch engagiert und überzeugend reden wirst.

Jetzt ist nur wichtig, dass du diese Nervosität nicht bekämpfst und zu unterdrücken versuchst. Im Gegenteil: nimm sie freundlich wahr und lass sie einfach da sein. Atme tief durch und tritt vor dein Publikum. Und dann: lass dir Zeit.

Stell dich sicher und ‚gut verwurzelt‘ vor dein Publikum hin. Fang erst zu sprechen an, wenn du bereit bist. Mach Pausen zwischen deinen Sätzen und einzelnen Redeabschnitten: so ermöglichst du deinen Zuhörer*innen, dir wirklich zu folgen.

Dann können sie auch dein Engagement, deine Kompetenz und deine Beziehung zu deinem Herzensthema wahrnehmen. Sie können dich ‚sehen‘. Dadurch wirst du sie überzeugen und begeistern können.

 

5. Geh in den Austausch mit deinem Publikum.

Ein Vortrag ist eine super Möglichkeit, um deine Ideen und Herzensthemen vielen verschiedenen Leuten zu präsentieren. Auf einen Schlag! Vortragssituationen sind per se monologisch: du redest und viele andere hören dir zu.

Das bedeutet jedoch nicht, dass du vor Publikum einfach ‚deinen Stiefel durchziehst‘. So nach dem Motto: Augen zu und durch. Im Gegenteil: nimm die Menschen wahr, die vor dir sitzen und dich erwartungsvoll anschauen. Bau durch Blickkontakt eine Verbindung auf, lass deine Aufmerksamkeit während des Sprechens allen zukommen.

Natürlich nicht gleichzeitig: picke dir zu Beginn ein paar besonders freundliche Gesichter raus und lasse deine Blicke zwischen ihnen wandern. Je länger du das machst, desto mehr zugewandte Gesichter werden dir bei deinen Blick-Streifzügen durch den Raum begegnen. So kannst du Stimmungen aufnehmen und vielleicht sogar spontan in deinen Vortrag einbauen.

Und wenn du am Ende deines Vortrags angekommen bist, ist vielleicht noch Zeit für Fragen oder einen weiteren Austausch. Dann kannst du im direkten Gespräch die Früchte all deiner bisherigen Arbeit an deinem Vortrag ernten und in weiterführenden Kontakt mit deinem Publikum kommen.

Und sei dir sicher: dein Herzensthema ist durch dein Sprechen nun in der Welt und wird sich immer weiter verbreiten.

 

Und jetzt: Rock it! 

Ich wünsche dir viel Freude bei der Vorbereitung deines Herzensthemas! Und sei dir gewiss: wirkliches Engagement überträgt sich sofort auf dein Publikum und wirkt wie ein Überzeugungs-Magnet.

In diesem Sinne: viel Erfolg, Spaß und Applaus!